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Vom Privat-TV zur Rundfunkgebühr

Der ORF erhöht das Programmentgelt um 8,2%. Frankfurter Allgemeine (FAZ) und Süddeutsche Zeitung (SZ) kosten bald 1,40 statt 1,30 Euro (in Deutschland, aber das ist ein anderes Thema). Die Preisanhebung der Bildungsblätter entspricht exakt jener des kaum kopflastigen ORF. Obwohl die Rundfunkgebühr in Tirol nur um 6,3% von 18,33 auf 19,48 Euro steigt (inkl. Landesabgabe, aber auch das ist ein anderes Thema).

Peter Plaikner
Tiroler Tageszeitung-online, 16.06.2003


Medienkonsum wird teurer, weil es weniger Werbung gibt. Das liegt an der schlechten Wirtschaftslage. Viele Unternehmen reduzieren die Öffentlichkeitsarbeit. Antizyklisch agierende Mitbewerber sichern sich gerade in dieser Phase mit verstärkter Propaganda große Vorsprünge (schon wieder ein anderes Thema). Wenn Werbung zurückgeht, lässt eine Erhöhung des Verkaufspreises die andere Haupteinnahmequelle kräftiger
sprudeln. Das setzt allerdings großes Vertrauen in die Treue der Kunden voraus. Nur hohe Produktzufriedenheit sichert Verständnis für einen solchen Schritt. Sogar der besten Zeitung bringt jede Preis-erhöhung zumindest kurzfristige Einbrüche der Verkaufsauflage. FAZ und SZ
spekulieren jedoch, dass sie den Lesern langfristig auch den neuen Preis wert sind.


Diese Überlegung unterscheidet sie vom ORF. Dort braucht niemand nachzudenken, ob das Sendungsangebot den Hörern und Sehern gut genug gefällt, um eine Preiserhöhung durchzustehen. Denn der Konsument hat keine Wahl. Der Anbieter nennt Programmentgelt, was für die Nutzer
wirklich Rundfunkgebühr ist. Pflichtabgabe, für jeden, der fernsieht und Radio hört - gleichgültig, ob der ORF der Urheber ist.


So lange nur ausländische Konkurrenz am elektronischen Medienkonsum der Österreicher mitknabbert, ist die Sonderstellung mit Patriotismus verteidigbar. Nicht von ungefähr wird die Gebühr just zum Start des ersten heimischen TV-Mitbewerbers erhöht. Noch ist ATV+ so schlecht (wie einst RTL und SAT.1), dass es kein Gegenargument zu öffentlich-rechtlichem Fernsehen liefert (was RTL und SAT.1 heute tun).


Das Werbeaufkommen in Österreich kann wohl auch bei guter
Wirtschaftslage keinen qualitativ konkurrenzfähigen Privatsender erhalten. Der ORF dürfte unangefochten bleiben. Umso wichtiger ist es, ihm Rahmenbedingungen mit dem Zwang zur Veränderung festzulegen. Dabei geht es um zumindest theoretische wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit.


Anders gesagt: Gäbe es für uns die Wahl, auf Öffi-Rundfunk samt Gebühr zu verzichten, hätte sich der ORF nie getraut, gerade jetzt sein Programmentgelt zu erhöhen.

updated: 16.06.2003 by werner
 
 
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