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Kulturstadträte in spe

Suche nach Marboe-Ersatz als Gesellschaftsspiel in der SP

Thomas Trenkler
"Der Standard"-online, 27.03.2001


Wien - Der im Wahlkampf offen bekundete Wille von Bürgermeister Michael Häupl, mit Peter Marboe weiterarbeiten zu wollen, ließ das Namedropping im Zusammenhang mit der Frage, welche Person aus den Reihen der Sozialdemokraten Kulturstadtrat werden könnte, versiegen. Doch die absolute Mehrheit eröffnete schlagartig neue Perspektiven: Wenn der bürgerlich-liberale Diplomat das Angebot ablehnen sollte, sich an einer Konzentrationsregierung zu beteiligen, dann ...

Die Suche nach einem Marboe-Ersatz ist derzeit also unter den Genossen ein beliebtes Gesellschaftsspiel: Wen Häupl notfalls präferieren würde, vertraute er bisher nicht einmal seinen engsten Mitarbeitern an. Die
Liste der genannten Kandidaten ist daher lang.

Logische Anwärter

Logischer Anwärter auf den Job wäre Ernst Woller, der rührige Kultursprecher der Wiener Sozialdemokraten. Man hält dem 47-jährigen Angestellten, der seit 1971 Parteimitglied ist, sein Engagement (vornehmlich für die freie Szene) und Fachwissen zugute, bezweifelt aber, dass er der Herausforderung gewachsen wäre. Viele plädieren daher für Andreas Mailath-Pokorny, den auf Zeit bestallten Leiter der Kunstsektion des Bundes: Der ehemalige Sekretär von Kanzler Franz Vranitzky wäre vom Auftreten und Background her ein
"sozialdemokratischer Marboe", der auf ebensolche Akzeptanz im Kunstdorf hoffen könnte.

Immer wieder führt man auch Rudolf Scholten, Vorstandsmitglied der Kontrollbank, ins Treffen: Gerade in Künstlerkreisen wünscht man sich den Banker, der von 1990 bis 1997 international hoch angesehener
Kunstminister war und mit brillanten Reden zu beeindrucken vermochte, in die Kulturpolitik zurück. Sein Interesse am Stadtratsposten dürfte sich dem Vernehmen nach aber in Grenzen halten.

Die Uninteressierten

Gleiches gilt auch für zwei ehemalige Sekretäre von Exkulturstadträtin Ursula Pasterk (die aufgrund eines Zerwürfnisses mit Häupl sicherlich keine Chance auf ein Comeback hat): Klaus Albrecht Schröder, der
rhetorisch gewandte, durchschlagskräftige Direktor der Albertina, und Gerald Matt, strategisch versierter Chef der städtischen Kunsthalle, beteuern unisono, ihr Interesse gelte ausschließlich den eigenen Häusern. Schröder arbeitet derzeit fieberhaft an der Wiedereröffnung der Graphischen Sammlung im Herbst 2002, Matt an der Neueröffnung der Kunsthalle im Museumsquartier und der Errichtung einer Dependance am Karlsplatz.

Die Alternativen

Als Kulturstadtrat anbieten würde sich zudem neben Josef Cap, dem langjährigen Kultursprecher der Bundes-SPÖ und Leiter der Zukunftswerkstätte, die Wiener Gemeinderätin Gerda Themel-Sterk, die das
Personenkomitee für Michael Häupl in der erfolgreich geschlagenen Wahl betreute: Die ehemalige Prokuristin des Museumsquartiers, die maßgeblich (wenn auch im Hintergrund agierend) an der Realisierung des
Kulturzentrums beteiligt war, leistet seit Jahren erfolgreich Kulturarbeit an der Basis und unterstützt aktiv Künstler und Künstlerinnen sowie Kulturinitiativen.

Der Unwahrscheinliche

Falls sich Häupl hingegen entschließen sollte, einen Künstler mit der Aufgabe zu betrauen, dürfte Peter Weibel, Chefkurator der Neuen Galerie in Graz und Direktor des Medienzentrums in Kalsruhe, zum engeren
Favoritenkreis zählen. Diese Variante gilt aber als eher unwahrscheinlich: Montagnachmittag verdichteten sich die Gerüchte, dass Marboe sehr wohl bereit sein könnte, das Amt des Kulturstadtrates weiter zu bekleiden. Auch wenn er bei jeder Entscheidung vom Wohlwollen der Sozialdemokraten abhängig wäre.

Marboe war für eine Stellungnahme allerdings nicht erreichbar; sein Büroleiter Boris Marte versagte sich "jeden Kommentar".

(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27. 3. 2001)



updated: 27.03.2001 by werner
 
 
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