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Der gesellschaftliche Aspekt der Zensur

Wiener Secession geht im Fall Meischberger vor Europäischen Gerichtshof



"Vorarlberger Nachrichten"-online, 26.02.2001


Wien (VN, APA) Es gehe "nicht darum, in ein empörtes Zensurgeschrei einzustimmen", hielt der Kunsthistoriker und Kritiker Helmut Draxler, der gemeinsam mit der Kuratorin und Herausgeberin Hedwig Saxenhuber das Symposium "Der Preis der Freiheit" am Wochenende in der Wiener Secession kuratierte, fest. Man widmet sich "vielmehr einer tief gehenden Analyse der gesellschaftlichen und ökonomischen Aspekte von Zensur - weit über den eindimensionalen Verbotsaspekt von Zensur hinaus".

"Zensur wird zwar nicht mehr direkt ausgeübt, hat aber im gesellschaftlichen Kontext überlebt", betont Draxler. Eindeutige moralische Wertungen - "gute" Freiheit gegen "böse" Zensur - seien angesichts der großen Problemstellungen der letzten Jahre (beispielsweise pornografische und rassistische Websites) zu
vereinfachend: "Zensur ist Teil einer bestimmten Regulation der Öffentlichkeit."

Es sei "gerade die Rechte, die seit Beginn ihres Aufstieges immer das Wort von der Meinungsfreiheit im Mund" führe, betont Draxler. "Hier werden Scheingegensätze in einer Scheinöffentlichkeit diskutiert, es geht immer um ein durch beliebige Abgrenzung erzeugtes ,Wir` und das feindliche ,die Anderen`".

Nur durch eine Analyse der zwischen Verbot und "Schaffung von Gesprächs- und Handlungsgrundlagen" oszillierenden Zensurmechanismen könne eine Gegenstrategie gefunden werden.

Keine Opferrolle

"Wir wollen die Kunst und die Künstler nicht in eine Opferrolle hineinstilisieren", betont Hedwig Saxenhuber angesichts der für das Symposium Anlass gebenden höchstrichterlichen Verurteilung der Secession in der vom ehemaligen FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger wegen seiner Darstellung auf einem ausgestellten Otto-Mühl-Bild eingebrachten Klage.

Man müsse differenzieren, ergänzt der Präsident der Secession, Matthias Herrmann: "Die F versucht zwar, mit Klagen Gesellschaftspolitik zu machen, das Urteil hat sie aber nicht gesprochen." Die Secession bereite
eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg vor.

Internet: http://www.secession.at/



updated: 26.02.2001 by werner
 
 
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