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Grüne weisen Kritik an Kulturplänen zurück

Heftige Reaktionen auf die kulturpolitischen Pläne von Marie Ringler, nach eigenen Angaben "zukünftige" Kultursprecherin der Wiener Grünen: von "Grünem Subventionsdruck" ist die Rede.


"ORF Kultur"-online, 22.02.2001


Ringler kontert nun: Der Vorwurf gehe völlig ins Leere. "Wenn Kulturpolitik ihre gesellschaftspolitische Verantwortung zur Ermöglichung von Vielfalt und Chancengleichheit wahrnimmt, dann hat das nichts damit zu tun, sich in die Arbeit von Künstlern und Künstlerinnen einzumischen. Das wäre ein großes Missverständnis", sagte die bei den kommenden Wiener Wahlen mit einem (voraussichtlich) fixen Grundmandat ausgestattete 25jährige Spezialistin für neue Medien im Gespräch mit der APA.

Fremdsprachiges Theater gefordert

Forderungen wie fremdsprachiges Theater auch in etablierten Räumlichkeiten, weitere Aufnahme von Frauen bei den Wiener Philharmonikern ("Ich habe nie von einer 50-Prozent-Quote gesprochen") und Öffnung der Staatsoper für "Experimente" sind die Schlagworte, an denen sich die emotionell geführte Debatte entzündet hatte. Kulturstadtrat Peter Marboe (V) sprach im Zusammenhang mit Grüner Kulturpolitik von "Umverteilungspolitik und Kulturintervention", Staatsoperndirektor Ioan Holender im News-Interview gar von
"Banausentum" und "Ignoranz".

Ringler entkräftet: "Es geht nicht darum, jemandem etwas vorzuschreiben! Ob man fremdsprachiges Theater in der Josefstadt oder bei den Festwochen macht, ist letztlich irrelevant. Aber es muss möglich sein,
differenziert darüber zu reden."

Sie ortet in Wien Aufholbedarf: "Es leben 250.000 Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache in Wien. Diese müssen die Möglichkeit haben, ihre Kultur und Sprache auszudrücken. Daher muss es auch
denkmöglich sein, an Wiener Theatern fremdsprachige Gastspiele zu sehen. Das ist anderswo längst eine Selbstverständlichkeit."

"Reflex der Besitzstandswahrung"

Ringler bedauert die "Verflachung der kulturpolitischen Diskussion im Wahlkampf" und präzisiert: "Es stimmt mich nachdenklich, wenn auf Überlegungen, wie man die Voraussetzungen für eine positive
Weiterentwicklung von Wiens kultureller Landschaft schaffen kann, nur mit dem Reflex der Besitzstandswahrung reagiert wird. Denn den sogenannten 'Etablierten' etwas wegzunehmen, darum geht es definitiv nicht."

Ringler legt das von vielen vermisste Bekenntnis zur "herkömmlichen" Kunst ab: "Dass etablierte Kunstformen eine große Bedeutung haben, ist gut und richtig."

"Aufholbedarf bei Zeitgenössischem"

Sie sei jedoch "dezidiert angetreten, das Spektrum der kulturpolitischen Diskussionen in dieser Stadt auch um zeitgenössisches Kunstschaffen und neue Medien" zu erweitern: "Für den Kulturbereich ist das ein wichtiges neues Feld, und wir haben hier einen riesigen Aufholbedarf. Es geht um Schnittstellen zum Beispiel zwischen Internet, Film und Musik, Mode und Design. Hier hat Wien ein riesiges Potenzial. In vielen
'traditionellen', aber auch neuen Bereichen der Kultur haben wir spannende Dinge anzubieten, und jetzt ist zu überlegen, wie wir hier Synergieeffekte erzeugen. Wie schafft man es, diesen 'content', den kulturellen Schatz Wiens, in die neue Zeit hineinzuführen?"

Chancen zur vermehrten Förderung dieser Kreativwirtschaft sieht Ringler angesichts schmaler Kulturbudgets vor allem bei der Wirtschaftsförderung.


updated: 24.02.2001 by werner
 
 
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